Moderne bzw. Modernismus bezeichnet in der Geschichte der Architektur eine nicht allgemein abzugrenzende Architekturepoche. Oft meint man damit die international verwendete Formensprache, die sich innerhalb des heute klassische Moderne genannten Kunstgebietes zu Beginn des 20. Jahrhunderts entwickelte und teilweise bis heute verwendet wird – in Abgrenzung von der klassischen Architektur nach Vitruv. Ebenso werden die Tendenzen seit der Revolutionsarchitektur und dem Klassizismus in der Zeit um 1800 als Moderne bezeichnet, wie auch die jüngsten und zeitgenössischen Strömungen, weshalb nur im jeweiligen Kontext erkennbar wird, welcher Begriff gemeint ist. So können auch die Postmoderne oder der heutige Neohistorismus als modern bezeichnet werden, abhängig vom Zusammenhang.
Im 20. Jahrhundert geht man allgemein davon aus, dass sich die Moderne mit der Arts and Crafts-Bewegung in Großbritannien am Ende des 19. Jahrhunderts und mit dem Jugendstil (um 1895–1906) europaweit vorbereitete und im Deutschen Werkbund erste Theorien entwickelte und Experimente durchführte. Die eigentliche Moderne begann dann nach dem Ersten Weltkrieg 1918 und schließt verschiedene Strömungen ein, die sich oft nicht eindeutig voneinander abgrenzen lassen: Grob chronologisch lassen sie sich folgendermaßen anordnen: Expressionismus, Bauhaus, Neues Bauen, Neue Sachlichkeit, Internationaler Stil, Konstruktivismus, Funktionalismus und seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs die Nachkriegsmoderne, innerhalb derer sich etwa der Brutalismus und der Strukturalismus abgrenzen lassen. Gemeinsames Merkmal vieler Werke dieser Epochen ist die Ausführung als Solitärbauten oder gleichförmige Gebäudegruppen, im Wohnungsbau auch als aufgelockerte Siedlungen, im Gegensatz zur sonst üblichen geschlossenen Bauweise (häufig Blockrandbebauung).
Mit Postmoderne und Dekonstruktivismus, Organischer Architektur und anderen Strömungen wie dem New Urbanism findet ab den 1960er und 1970er Jahren eine erste Abwendung von den Anliegen der Moderne statt.
(Wikipedia)